Chiropraktik / Amerikanische Chiropraktik
Chiropraktik bedeutet "mit der Hand behandeln".
Dabei wird versucht Gelenke der Wirbelsäule mit speziellen Griffen wieder ihre ursprüngliche Beweglichkeit zurück zu geben - es findet also eine Mobilisation statt. Das wird auch Manipulation genannt und kann manchmal von einem hörbarem 'Knacken' begleitet werden.
Mit der Chiropraktik sollen Bewegungsstörungen an der Wirbelsäule behandelnt werden. Patient_innen empfinden diese Behandlung im Allgemeinen als erleichternd. Wenn eine Bewegungsbeeinträchtigung schon längere Zeit besteht, dauert es in der Regel auch etwas länger um eine Veränderung zu ermöglichen.
Die Chiropraktik ist eine Behandlung, die - ohne Medikamente oder Bestrahlungen - lediglich mit den Händen vorgenommen wird.
Amerikanische Chiropraktik
Die Amerikanische Chiropraktik unterscheidet Techniken mit und ohne Gerät.
Full-Spine / Diversified Technik
In der Amerikanischen Chiropraktik werden diagnostizierte Bewegungseinschränkungen von Gelenken als Subluxation bezeichnet. Das wird von der evidenzbasierten Medizin allerdings nicht so gesehen. Hat sich aber in der Chriopractic so eingebürgert. Die manuelle Behandlung dieser Subluxationen heißt in unserem Sprachgebrauch justieren. Dabei wird mit einem schnellen Impuls auf das Gelenk eingewirkt. Dies geschieht mit sogenannten High Velocity Low Amplitude (HVLA) bzw. Minimal Lever Mid Range (MLMR) Techniken. Diese Techniken werden vor allem an der Wirbelsäule angewandt.
Low-Force-Techniken mit dem Aktivator
Bei diesen Techniken kommt ein Gerät, der sogenannte Aktivator, zum Einsatz. Dieser gibt über eine Federspannung einen Impuls auf in ein Gelenk. Die Low-Force-Technik nutzt besonders wenig Kraft und kann auch bei Menschen eingesetzt werden, die eine manuelle Behandlung wie die sogenannten Manipulationen, Justierungen oder der Laie bezeichnet es als Einrenken, nicht wünschen. Der Aktivator kann sowohl an der Wirbelsäule als auch an den Extremitäten zum Einsatz kommen.
Die Chiropraktik ist eine Methode, die auch von Ärzten, dort eher manuelle Medizin / Chirotherapie genannt, ausgeübt wird. Sie wird, je nach Ausbildungsverfahren, von der evidenzbasierten Medizin, landläufig Schulmedizin genannt, wenig bis gar nicht anerkannt, zumal auch die Studienlage zur Beweisführung der Wirkung relativ unzureichend ist und bestimmte Richtungen nicht den schulmedizinischen Vorstellungen von den Krankheitsbildern entsprechen. Fragen Sie mich gerne.
Patient_inneninformation - manuelle Behandlung (pdf)
Manipulationsbehandlung der HWS und Schlaganfall:
"In keiner der 7 Karotis- und 9 Vertebralisdissektionen konnte eine Verursachung durch die Manipulation bestätigt werden."
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0028-1109083
"DIe Halswirbelsäulenmanipulation steht in einem Zusammenhang mit einer Dissektion der Halsgefäße und stellt somit ein (geringes) Risiko für einen Schlaganfall dar."
https://evidenzbasiertephysiotherapie.de/einrenken-halswirbelsaeule-schlaganfall-ausloeser-nacken-hws/